Allgemeines 
      
        
          | Originaltitel | 
          Collective | 
         
        
          | Produktionsnummer | 
          235 | 
         
        
          | Erstausstrahlung USA | 
          16.02.2000 | 
         
        
          | Erstausstrahlung BRD  | 
          2001 | 
         
        
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          | Regie | 
          Allison Liddi | 
         
        
          | Drehbuch | 
          Michael Taylor | 
         
        
          | Story | 
          Andrew Shepard Price & Mark Gaberman | 
         
       
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      - Story
 
      
        
          | Der Delta Flyer ist mit Chakotay, Harry Kim und Tom Paris an Bord auf dem Rückweg zur
          Voyager, als wie aus dem Nichts ein Borgwürfel vor dem Bug auftaucht und den Angriff
          eröffnet. Obwohl der Kubus schwer beschädigt ist und nur selten den Flyer trifft, sind
          dessen Schilde und Antriebe schnell ausgeschaltet. Bevor die vier etwas unternehmen
          können, ist das kleine Schiff von einem Traktorstrahl erfaßt und an Bord des Würfels
          gebracht worden. Dort entdeckt das Außenteam etwas Merkwürdiges: das Schiff scheint
          verlassen zu sein, und keiner kümmert sich um die Neuankömmlinge. Mittlerweile hat die
          Voyager die Suche aufgenommen und das Borgschiff entdeckt. Die Scanner erfassen nur fünf
          Lebenszeichen, obwohl tausende von Drohnen an Bord sein sollten. Der Würfel ist der
          Voyager weit überlegen, doch die Borg wollen sie nicht assimilieren, sondern fordern den
          Navigationsdeflektor des Schiffes im Austausch gegen das gefangengenommene Außenteam. Sie
          erlauben, das Seven hinüberbeamt, um sich vom Wohlbefinden der Crewmitglieder zu
          überzeugen. Dort entdeckt sie den Grund für das merkwürdige Verhalten der Borg: alle
          Drohnen des Würfels sind deaktiviert worden, bis auf fünf noch nicht voll entwickelte
          "Borg-Kinder" ... | 
         
       
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      - Darsteller
 
      
        
          | Führungsdrohne | 
          Ryan Spahn | 
         
        
          | Icheb | 
          Manu Intiraymi | 
         
        
          | Mezoti | 
          Marley S. McClean | 
         
        
          | Azan | 
          Kurt Wetherill  | 
         
        
          | Rebi | 
          Cody Wetherill  | 
         
       
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      - Bewertung
 
      
        
          
           - Der Episode "Das
            Kollektiv" wird oft vorgeworfen, eine einfach gestrickte, nicht besonders originelle
            Actionfolge nach dem Schema F zu sein, die auf tiefergehende Charakterisierungen und
            moralische Debatten verzichtet. Auch wenn ich die Kritik nachvollziehen kann - aus
            gewissen Gründen finde ich die Episode trotzdem gelungen und keinesfalls schlecht oder
            langweilig.
 
            Zunächst einmal ist es wichtig festzustellen, daß "Das Kollektiv" einen
            anderen Weg geht als typische Borgfolgen wie "Überlebensinstinkt", "Das Vinculum" oder "Die Drohne". Letztere waren immer zugleich
            Seven-Charakterfolgen mit einer mehr oder weniger starken moralischen Grundlage; Episoden,
            in denen Seven vor ein Dilemma gestellt wurde und sich ihr Charakter entsprechend anpassen
            und entwickeln mußte. "Das Kollektiv" dagegen erscheint tatsächlich in erster
            Linie als eine aktionsbetonte Folge über die Borg, in der Seven zwar ein wichtiger Akteur
            ist und zur Auflösung der Handlung beiträgt, aber nicht wirklich etwas anders sieht oder
            dazulernt. Stattdessen greift sie auf ihre in den letzten 2 Jahren gewonnen Erfahrungen
            und gelernten Lektionen über die Individualität und individuelle Zusammenarbeit im
            "Kollektiv" der Voyager zurück, um eine Lösung des Konflikts voranzutreiben,
            d.h. die Borgkinder zur Aufgabe zu bewegen. So ist Seven nur ein Element in der
            eigentlichen Hauptgeschichte, die - so einfach das jetzt klingt - die Entführung von vier
            Crewmitgliedern und die anschließenden Befreiungsversuche thematisiert. Auch wenn
            allgemein gesehen diese Handlungsgrundlage nicht unbedingt neu ist (z.B. [TNG] Ungebetene Gäste und in erster Linie natürlich der in
            vielerlei Hinsicht ähnlich gelagerte TNG-Zweiteiler "Angriff der Borg"), sollte man nicht pauschalisieren.
            Es sind ja nicht einfach die Borg, die Tom, Harry, Neelix und Chakotay kidnappen,
            genausowenig, wie es einfach deassimilierte Drohnen waren, die sich in "Überlebensinstinkt" mit Seven auseinandersetzten. Es ist
            eine kleine Gruppe von Kindern, die nach dem Tod aller Borgdrohnen an Bord ihres Kubus
            noch vor Beendigung ihrer "kollektiven Gleichschaltung" und Erziehung zu Ordnung
            und Harmonie die Borg-Reifungskammern verließen. Der grundlegende Ausgangspunkt der
            Episode ist nun, daß dieses "Kinder-Kollektiv" im Niemandsland zwischen den
            Fronten steht - auf der einen Seite sind sie unfertige, fehlerhafte, unvollkommene
            Drohnen, deren Sinn für Kollektivität und völlige Gleichwertigkeit nur unzureichend
            ausgeprägt ist, aber auf der anderen Seite sind sie als Kinder unfertige, unvollkommene
            Humanoide, die weder einen klaren individuellen Willen noch die Fähigkeit, einen eigenen
            Weg im Leben zu beschreiten, besitzen. Sie haben die Pubertät, das Entwicklungsstadium im
            humanoiden Leben, in dem man sich von früheren Leitfiguren (Eltern) löst und eine eigene
            Rolle in der Gesellschaft sucht und schließlich annimmt, noch nicht bzw. gerade erst
            erreicht - und mit dieser Prämisse erscheinen die Vorkomnisse und Handlungen in "Das
            Kollektiv" eigentlich recht logisch. Nach ihrer Trennung vom Hivebewußtsein (die ja
            vom Kollektiv aufgrund ihrer Imperfektion sogar vorangetrieben wurde) haben sie sich - wie
            das sowohl bei den Borg als auch bei Individuen der Fall ist - zu einer sozialen Gruppe,
            quasi einem "Privat-Kollektiv" zusammengeschlossen, welches jedoch - in ihrem
            Zustand der völligen Abhängigkeit und Unmündigkeit ganz besonders - eine Leitfigur,
            einen Führer braucht, der eine Ordnung durchsetzt, um zielgerichtetes, effektives Handeln
            zu ermöglichen, und einen gemeinsamen Weg aufzeigt. Diese Rolle übernimmt ein namentlich
            nicht benannter Borgjunge, der "Erste". Die Ähnlichkeit zu "Angriff der Borg" ist hier unverkennbar - damals war es
            eine Gruppe deassimilierter "echter", d.h. voll ausgereifter, erwachsener Borg,
            die in einem Zustand des totalen Chaos, der totalen Ziellosigkeit bereitwillig einen neuen
            Führer (den Androiden Lore, genannt der "Eine") annahm, um die im Kollektiv
            herrschende Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen, auch wenn dies die Rückkehr zur
            Fremdbestimmung und totalen Abhängigkeit bedeutet. Doch damals wie heute ging die
            Rechnung nicht auf, da die Führer selbst eine individuelle, eigennützige Rolle
            einnahmen, anstatt wirklich einen "Allgemeinwillen" zu repräsentieren und
            umzusetzen (wie im Falle der echten Borgkönigin des Kollektivs). Lore tat dies aufgrund
            einer angeborenen Bösartigkeit, doch der "Erste" ist eigentlich ein Opfer der
            Umstände. Er ist genauso unvollkommen, unreif und unwissend wie die anderen Kinder, da
            ihm ja das gleiche widerfahren ist und er selbst noch ein Kind ist, und doch bringt ihn
            eine gewisse charakterliche Disposition dazu, sich an die Spitze zu stellen, was die
            anderen in ihrem verzweifelten Wunsch nach der Geborgenheit des Hivebewußtseins nur zu
            gerne anerkennen. Im Kollektiv waren Sie unmündig in dem Sinne, daß sie nie für sich
            selbst die Verantwortung übernahmen und Entscheidungen immer von der Allgemeinheit
            getragen wurden. In dem neuen Kollektiv, das allein aufgrund ihrer ungenügenden
            charakterlichen Ausbildung (ob nun als Humanoide oder Borg) fehlerhaft ist, wurde dieser
            Zustand beibehalten: statt Eigenständigkeit Unmündigkeit, ja sogar Fremdbestimmung,
            statt dem Kollektivwillen bzw. dem Konsens der individuellen Willen haben wir einen
            "Diktator", der fehlgeleitet von dem Wunsch nach einer Rückkehr ins Kollektiv
            (deren Unmöglichkeit er selbst dann noch nicht akzeptiert, als ihre permanente
            Ausstoßung bekanntgeworden ist) die anderen dominiert ("Ignoriert sie!"),
            manipuliert (er sagt Icheb, nur im Borgkollektiv könne sein Subvokalprozessor repariert
            werden) und ihnen seinen Willen aufzwingt ("Tu, was ich sage!").
            "Ein Kollektiv - eine Stimme" in der Tat, doch in einem ganz anderen Sinne als
            ursprünglich gedacht. Dieses Szenario ist einem gewissen, in seiner Grundanlage
            ambitionierten und idealistischen, aber aus ähnlichen Gründen fehlgeschlagenen
            politischen System ähnlich und erinnert an George Orwells Roman "Animal Farm", obwohl die Episode natürlich zu
            oberflächlich und die Figuren zu indifferent charakterisiert sind (allenfalls der
            "Erste" nimmt unter den Kindern eine eigenständige Rolle an, während die
            anderen Kinder charakterlich schwer zu unterscheiden sind, was jedoch der Intention der
            Geschichte zu entsprechen scheint, sie als willenlos, unmündig darzustellen), um einem
            literarischen Vergleich standzuhalten. Auf der anderen Seite hat die generelle Abneigung
            des "Kinder-Kollektivs" Erwachsenen gegenüber seinen Ursprung wohl eher im
            individualistischem Lebenszyklus und nicht im Kollektiv, wie in der Episode erwähnt wird:
            in der erwähnten Übergangsphase, in der die Kinder sich von ihren früheren
            Rollenbildern lösen und ihre eigene Individualität ausprägen, sind sie gegenüber
            ersteren natürlich mißtrauisch bis völlig ablehnend eingestellt. Immerhin
            repräsentieren diese ein Weltbild, daß sie zugunsten eines eigenen abzustreifen wollen,
            bis sie erkennen, daß jenes immer die Summe aller "geistigen Inputs" sein muß
            (Eltern, Gesellschaft, Idole, Freunde etc.). Dieser "Kinder vs. Erwachsene"
            Konflikt wurde zuletzt in der klassischen Star Trek Serie thematisiert, in den beiden
            wenig geliebten Episoden "Miri,
            ein Kleinling" und "Kurs auf Markus 12". Mal von der mangelnden Qualität
            abgesehen (die die Autoren wohl bewog, bis jetzt keine Gruppe von Kindern mehr in den
            Mittelpunkt einer Folge zu stellen), zeigen die Episoden doch ähnliche Merkmale: die
            Kinder stehen plötzlich allein da, da alle Erwachsenen getötet wurden, und sie glauben,
            nach dem Verlust ihrer "Leitfiguren" alleine bzw. mit einem selbst gewählten
            Anführer zurechtkommen zu können, in dem sie eine soziale Gemeinschaft schaffen.
            Aufgrund ihrer fehlenden Erfahrung und Bildung ist diese jedoch fehlerhaft, disharmonisch
            und letztendlich zum Scheitern verurteilt. Die Situation in "Das Kollektiv" ist
            äquivalent, wie das unstete, unberechenbare Verhalten des fehlgeleiteten
            "Kinder-Kollektivs" schon beim ersten Kampf mit der Voyager beweist. Letzten
            Endes ist die Auflösung der Situation zugunsten der Voyager-Crew (heißt: die Befreiung
            der Geiseln ohne Abgabe des Navigationsdeflektors sowie die Bergung der Kinder) recht
            clever gelöst. Seven wird auf den Borgkubus geschickt, da sie als ehemalige, in jungen
            Jahren assimilierte Borg noch am ehesten das Vertrauen der Kinder erlangen kann. Man will
            sie als "Ersatzführer" für das Kollektiv etablieren, in dem die Autorität des
            "Ersten" untergraben, seine offensichtliche Fehlerhaftigkeit und Unfähigkeit
            enthüllt (bei der Fehlfunktion in der Reifungskammer des Babys), die Kinder zu eigenem
            Denken und Handeln aufgerufen ("Spricht er für sie alle? Sie sollten ihre eigenen
            Entscheidungen treffen, als Individuen.") und schließlich die Überlegenheit Sevens
            als Leitfigur der Kinder bewiesen wird. Am Ende sind es jedoch die Kinder selber, welche
            die offensichtliche Machtlosigkeit des "Ersten" erkennen, die (von der Crew der
            Voyager natürlich provozierte) Situation noch unter Kontrolle zu bekommen, und welche
            seinen Machtmißbrauch, sein Handeln gegen die Wünsche der Allgemeinheit feststellen
            ("Es sind deine Wünsche, deine Regeln"). So kommt es noch
            einmal zu einem Führungskampf zwischen dem "Ersten" und dem später als Icheb
            bekannten Borg, der die Lösung der Kinder von ihrem uneinsichtigen, fehlgeleiteten
            Anführer zum Ergebnis hat. Der anschließende Tod des "Ersten" ist eigentlich
            unnötig, da er ja ebenfalls nur ein Opfer war, soll aber wohl seinem Irrtum das nötige
            Gewicht verleihen. Schließlich vertrauen die Kinder sich Seven an, die ihre Rolle als
            Leitfigur auch als solche erfüllen wird: nicht als Anführerin, die den Kindern ihre
            Handlungen und ihre zukünftige Rolle strikt vorschreibt, sondern als
            "Wegweiser", der ihnen die möglichen Pfade aufzeigen und sie mit
            Eigenständigkeit, Selbstbestimmung, mit Individualität vertraut machen soll, damit sie
            einen eigenen Weg im Leben finden können - so, wie es Seven selbst erst vor relativ
            kurzer Zeit gelernt hat und auch schon einmal gelehrt hat (in "Die Drohne"). Sie übernimmt damit die
            Verantwortung von Eltern und Lehrerin zugleich, was ihrer sich noch immer entwickelnden
            Persönlichkeit und Menschlichkeit ein paar interessante neue Facetten verleihen dürfte.
            Was die weitere Entwicklung der auf der Voyager verbleibenden Kinder (ein erfreuliches
            Ergebnis der Folge, bedenkt man, daß die Handlung in Voyager-Episoden nur selten
            Konsequenzen für die Zukunft hat) angeht, legt die Schlußszene bereits den Grundstein
            für deren Neuentdeckung der Individualität: Icheb, Mezoti, Azan und Rebi - die Kinder
            haben einen eigenen Namen, eine eigene Vergangenheit, eine eigene Existenz, wie sie schon
            bald erkennen werden. 
            Alles in allem zeigt "Das Kollektiv" ein Bewußtsein sowohl für Kontinuität
            als auch Konsequenzen, weist interessante, weil ungewöhnliche Antagonisten auf, enthüllt
            einige neue, bisher noch nicht beleuchtete Aspekte der Borg (die Assimilation von Kindern
            sowie ihre Entwicklung im Kollektiv), anstatt erneut die inzwischen hinreichend bekannten
            Borg-Themenkreise zu beleuchten, und versteht es, einfühlsame, bewegende Momente (Janeway
            mit dem Borg-Baby) mit düsteren, wirklich spannenden Handlungsabschnitten zu kombinieren
            und ein paar elegante Handlungswendungen einzubauen (etwa der Teaser oder Harrys
            Entdeckung durch Mezoti), um den Zuschauer zu unterhalten. Als Ereignisepisode mag die
            Episode die dargestellte Interpretation nur bei genauerer Betrachtung widerspiegeln und
            die Handlung generell eher auf überragende Effekte, eine unheimliche Atmosphäre und
            schnelle Action aufbauen, doch ist das Ergebnis für mich trotzdem sehr überzeugend. 
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      - Zitate
 
      
        
          Harry: "Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen,
          wir sind aufs Glatteis geführt worden. Oh, ich kaufe ihnen die 'Unschuldiger
          Talaxianer'-Masche nicht ab." 
          Neelix: "Ich weiß gar nicht wovon Sie reden! Das ist das
          erste Mal, daß ich dieses Spiel - wie heißt es noch?" 
          Harry/Tom/Chakotay: "Poker!" | 
         
        
          Neelix: "Ich habe geträumt, Sie wären assimiliert
          worden!" 
          Chakotay: "Ihr Unterbewußtsein war wohl etwas voreilig - aber
          vermutlich nicht viel." | 
         
        
          | Seven: "Als ich von den Borg das erste Mal gefangengenommen
          wurde... war ich jung und verängstigt. Ich sah, wie meine Eltern assimiliert wurden. Dann
          wurde ich in eine Reifungskammer gebracht, und das Hivebewußtsein begann, meine
          synaptischen Bahnen umzustrukturieren - meine Individualität auszulöschen. Als ich fünf
          Jahre später wieder herauskam, war der Aufruhr über meine erzwungene Assimilierung durch
          Ordnung ersetzt worden." | 
         
        
          Janeway: "Sie sind nicht gerade Drohnen. Erwachsene Borg sind
          vorhersehbar. Sie werden einen ignorieren oder assimilieren. Aber diese Jugendlichen...
          Sie sind instabil!" 
          Tuvok: "Sie
          verachten Autorität, davon überzeugt, daß sie überlegen sind - typisches jugendliches
          Verhalten. Für jede Spezies." | 
         
        
          | Seven: "Spricht er für euch alle? Ihr solltet eure
          Entscheidungen für euch selbst treffen, als Individuen." | 
         
       
      -  
 
      - Logbuch des Captains
 
      
        
          | Logbuch des Captains, Nachtrag. Harry erholt
          sich auf der Krankenstation, und der Rest des Außenteams ist sicher und gesund. Was die
          Drohnen anbelangt, der Doktor hat die meisten ihrer Implantate entfernt, was uns vier sehr
          beunruhigte Kinder hinterläßt. | 
         
       
      -  
 
      - Star Trek
        Datenbank
 
      
      -  
 
      - Background
 
      
        
          | Das erste Mal seit der TNG-Episode
          "Zeitsprung mit Q", welche den (offiziellen) Erstkontakt
          der Föderation mit den Borg thematisierte, sehen wir in "Das Kollektiv"
          Borg-Babys und Borg-Reifungskammern. Jedoch basieren die Aussagen der Episode in Bezug auf
          die Entstehung und Entwicklung der Drohnen auf dem in zwei Punkten fundamental
          verändertem Wesen der Borg - so wie das bei allen Borgfolgen seit "Zeitsprung mit Q" der Fall ist. Damals waren die Borg
          erstens eine humanoide Spezies, welche sich normal fortpflanzen kann (allerdings nicht
          zweigeschlechtlich, da damals  noch alle Borg als geschlechtslos angesehen wurden),
          wobei die Neugeborenen nach der Geburt in speziellen "Säuglingsstationen"
          mechanische Implantate eingesetzt bekommen. Zweitens war ihr primäres Ziel die
          Assimilation neuer Technologien für die Verbesserung ihrer Spezies. Spätestens seit
          "Star Trek: Der erste
          Kontakt" (in [TNG] In den Händen der Borg / Angriffsziel
          Erde war das genaue Wesen der
          Borg noch recht undurchsichtig) wissen wir jedoch: die Borg sind per defininitionem gar
          keine Spezies im eigentlichen Sinne, da sie neben der Technologie auch die
          Lebensformen fremder Rassen assimilieren und es "echte" Borg gar nicht zu geben
          scheint! Daß die Borg ausschließlich assimilieren und sich nie durch herkömmliche
          (sexuelle) Fortpflanzung reproduzieren, wurde schließlich in "Die Drohne" endgültig bestätigt. Wie der
          Werdegang junger Borg nun genau aussieht, erfahren wir hier: die jungen assimilierten
          Mitglieder eines Spezies verbringen nach ihrer "Borgifizierung", d.h. die
          Implantatbildung durch die injizierten Nanosonde (nicht mehr primär durch mechanische
          Prozesse), einige Jahre (bei Seven waren es fünf) in Reifungskammern, wo ihre Synapsen
          restrukturiert und sie quasi auf biologischem Wege mit dem Kollektiv gleichgeschaltet und
          zu Ordnung und Harmonie erzogen werden. | 
         
        
          | Die Herkunft des Weltraum-Virus, das jede Form von
          kybernetischem Leben angreift, sich selbst an die Borg-Physiologie anpaßt und alle Borg
          an Bord des Kubus getötet hat (außer die 5 Kinder, welche ja noch in den mit speziellen
          Schutzmechanismen ausgestatteten Reifungskammern waren und erst aufgrund der durch den Tod
          der Drohnen verursachten Fehlfunktionen vorzeitig befreit wurden), wird in "Icheb" enthüllt werden, welche die genauen Umstände von
          Ichebs Assimilierung und die nachfolgende Katastrophe an Bord des Kubus beleuchtet, was
          jene Episode zu einer Art Fortsetzungsgeschichte zu "Das
          Kollektiv" macht.  | 
         
        
          | Auch zur vorherigen Episode "Tsunkatse" weist "Das Kollektiv" ungewohnte
          Kontinuität auf: Mezoti (das Borg-Mädchen) ist Norcadianerin, wie Captain Janeway trotz
          der "Borgifizierung" auf Anhieb erkennt. Kein Wunder, denn der letzte Landurlaub
          der Crew fand auf Norcadia statt, dem Hauptübertragungsort der berüchtigten
          Tsunkatse-Kämpfe... Unklar ist allerdings, wieso Mezoti ihre Welt als einen "Theta
          Klasse Planetoid mit 260 Millionen Einwohnern" bezeichnet - der Heimatplanet der
          Norcadianer war doch eindeutig Klasse M (was er entsprechend ihrem humanoiden
          Erscheinungsbild ja auch sein sollte) und sollte von Milliarden bewohnt werden... Die
          naheliegendste Erklärung ist, daß Mezoti von einer Kolonie auf einem Mond im
          norcadianischen System stammt, was auch die geringe Populationszahl plausibel machen
          würde. | 
         
        
          | Es ist klar, wieso die Crew der Voyager von den
          Norcadianern weiß, aber wieso sind ihr die Brunali (Ichebs Spezies) bekannt? Das ist
          wirklich ein ganz extremer Fall von Kontinuität, der meinen Beifall verdient - denn
          keiner scheint ihn bisher bemerkt zu haben: Das Erscheinungsbild von Spezies 10026, deren
          (scheinbar nur teilweise, unter diesem völlig neuen Blickwinkel) Assimilierung Seven im
          letzten Zweiteiler "Das ungewisse Dunkel" hautnah
          miterlebt hat, entsprach exakt dem von Icheb mit seiner charakteristischen, nach oben
          verlängerten Nase! Die logische Folgerung ist, daß die Brunali niemand anderes als
          Spezies 10026 sind. Daß es sich hier nicht bloß um einen Zufall (und damit um eine
          besonders ärgerliche Inkonsistenz) handelt, sondern daß die Autoren es wirklich einmal
          geschafft haben, mich hinsichtlich innerer Kontinuität und Konsequenzen zu verblüffen,
          beweisen weitere, in "Icheb" gemachte
          Feststellungen, welche in der Backgroundsektion zu dieser Episode erläutert werden. | 
         
        
          | Die legendäre Sternenflotten-Pokerrunde - sie ist
          zurück! Im Teaser spielen Harry, Tom, Chakotay und Neelix das Kartenspiel im Delta Flyer,
          was starke Erinnerungen an das wöchentliche Pokerspiel der Enterprise-Besatzung in "Star Trek: The Next Generation" erinnert. Auch in dieser
          Hinsicht scheint sich "Star Trek: Voyager" seinem großen Vorbild annähern zu
          wollen, zeigte doch bereits "Das Pfadfinder-Projekt"
          eine (wenn auch fiktive) Pokerrunde mit dem "unschlagbaren" Reg Barclay auf dem
          Holodeck von Starfleet Communications, und in "Die
          Voyager-Konspiration" hat Seven mit all ihren Verdächtigungen und wilden
          Theorien ein "Karten-Haus" gebaut. Na gut, letzteres Beispiel können wir
          getrost streichen... es wäre wohl selber eine wahnwitzige Hypothese, wollten wir die
          Autoren schon aufgrund verdächtiger Dialogzeilen des TNG-Plagiats bezichtigen! | 
         
        
          | Die deutsche Synchronisation hat sich in dieser
          Episode wieder etwas einfallen lassen, um die allgemeine Stimmung ein wenig anzuheben:
          sämtliche Kinder werden gesiezt! Bei Icheb und dem "Ersten" mag das noch (bzw.
          schon) angebracht sein, aber es ist schon lustig, wenn Seven auf Mezotis Bemerkung, ihr
          Name wäre schön, erwidert "Ja, und es ist ganz allein Ihrer!" Bei
          einer solchen Mißachtung der Etikette kann man sich die erneute Kritik an der
          unnötigerweise englischen Aussprache von Namen (Mezoti, Azan, Rebi), die bei Voyager nun
          mittlerweile schon die zweite Staffel konsequent durchgezogen wird, schon fast sparen... | 
         
       
        
     
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